Tochter benimmt sich wie eine Prinzessin

Hallo,
vielleicht hat deine Tochter einen Entwicklungsschub? Ich meine mich daran zu erinnern, dass meine Tochter in dem Alter immer, wenn sie sich weiterentwickelt hat, vorher einen Rückschritt gemacht hat eine zeitlang, bevor sie dann "auf dem neuesten Stand" war.
Oft kam es mir dann nochmal so vor, als wären wir wieder in der Trotzphase, obwohl diese ja schon abgeschlossen war. Das ganze hat sich aber auch immer schnell wieder gegeben.
Ich wünsche dir starke Nerven.
Liebe Grüße

Hallo,
überlege, welches Verhalten von ihr für dich noch akzeptabel ist und welches gar nicht geht. setz dich zu ihr und erklär ihr, was nicht geht. auch wenn sie noch lauter schreit, schalte evtl. auf Durchzug, aber lass dich davon nicht beeindrucken. Dann muss es eben Konsequenzen geben. Sie muss verstehen, dass wenn sie sich anständig verhält, sie auch etwas davon hat. ansonsten musst du die Bremse reinhauen und ihr signalisieren: "Soo nicht".Muss natürlich zeitlich im Zusammenhang sein und man muss sofort reagieren

Das ist denke ich auch wirklich dem Alter verschuldet.
Kinder testen irgendwann wie weit sie gehen können und haben Spaß daran.
Sie wollen nicht ärgern oder so, aber sie lernen gerade das sie nicht alles dürfen und das ist halt schwer für sie.
Besonders die Gefühle die sie haben richtig zu deuten und damit umzugehen.

Es ist nun ein Prozess wo sie nun durch muss und man selbst als Mutter leider auch.

Was definierst du an Prinzessin? Finde ich ehrlich gesagt, eine blöde Schublade Einstellungssache.

Vielleicht möchte dein Kind mitentscheiden, mitgenommen und ernstgenommen werden?
Ich finde den Satz "Ich habe Durst" völlig ok, eine intuitive Sache deines Kindes. Es ist ein Grundbedürfnis und das soll kein Pflicht werden, darum zu bitten.

Ja, dieses Genuschel / Gelispel / undeutliche Sprechen gab es hier auch phasenweise. Furchtbar. Für sie war es so ein bisschen "Ich bin das süße Baby"-Getue, und als sie merkte, dass es mich sehr nervt, hat es natürlich noch mehr Spaß gemacht

Bei diesem Rumgekreische gehe ich kurz darauf ein, Richtung "Ich weiß, dass es dich sehr ärgert, und ich verstehe, dass du wütend bist, aber...", lasse sie kurz und sag dann aber auch, dass sie die Lautstärke reduzieren soll. Es ist klar, dass dieser Lernprozess anstrengend ist, aber man muss es auch nicht übertreiben und alle anderen in den Hörsturz brüllen. Wenn sie sich etwas beruhigt, kommt sie dann selber und informiert darüber, dass sie traurig / sauer / wütend ist, weil... Und dann reden wir nochmal kurz drüber. Ich finde es immer wichtig, dass sie weiß, dass diese Gefühle total in Ordnung sind, aber man sie nicht in größter Theatralik und Lautstärke ausleben muss. Bis man das lernt, dauert es halt eine ganze Weile... Was meinen Nerven hilft: Eine Freundin und ich schicken uns immer Nachrichten, wenn es gerade wieder passiert ist, und versuchen, uns im "böseste / gemeinste Mutter der Welt"-Sein zu übertreffen Welche ist wohl schlimmer - die, die den Quetschie nicht gekauft hat und oder die, die gesagt hat, dass man dem kleinen Bruder keine Schokolade in die Ohren stecken darf? Vom Brüll-O-Meter ausgehend hat heute der Quetschie gewonnen...

Vielleicht lässt du mal das Gehör überprüfen? Undeutlichere Ausspache sowie Veränderung im Verhalten (Frust) könnte auf eibe Hörminderung deuten.

Wahrscheinlich ist nichts, aber abklären lassen würde ich es trotzdem.

Wenn du denkst, dass sie das Verhalten von einer TV Figur übernommen hat würde ich nicht mehr erlauben diese anzuschauen


Außerdem müssen alle an einem Strang ziehen.
Bei endlosen Geschrei würde ich erstmal eine "Auszeit" geben (im Zimmer, auf einem Stuhl oder aufcder Couch etc) bis sie sich beruhigt hat. Dann nochmal sagen wseum sie da sitzt und dass du dieses Verhalten nicht erlaubst.
Vielleicht kannst du Alternativen anbieten: sie will ein eis vor dem abendessen? Dann biete ihr eins danach oddr was abderes kleines davor an.
Sie will weiterhin TV schauen? Biete hr an stattdessen mit ihr zu malen oder was spielen.

Unsere Tochter war vergleichsweise harmlos, aber das hatten wir auch paar Mal. Ich habe jeweils folgendes gemacht: Warten, bis sie sich beruhigt, und wenn man vernünftig diskutieren kann erklären, wie die Regeln sind, ggf. Alternativen aufzeigen. Was aus meiner Sicht nichts bringt: In der Situation drin selbst laut zu werden, Strafen anzudrohen, versuchen, das Kind mit irgendwas zu bestechen/abzulenken oder allen Wünschen nachgeben, damit sie nicht schreit. Es wird in den nächsten zwei Jahren besser oder geht vollkommen weg, so zumindest meine Erfahrung mit den Kindern in der Nachbarschaft. Mit einem Kind, das nur schreit, bist du relativ gut bedient, andere werden auch körperlich oder lassen ihre Wut an Gegenständen aus.

Ich hab ganz gute Erfahrungen damit gemacht, wenn ich meine eigenen Reaktionen geändert habe.

Bei "Ich hab Durst", kommt z.b. als Antwort: "Ich auch." statt in vorauseilendem Gehorsam Wasser zu reichen oder eine Diskussion anzufangen. Oder du sagst: "ach schau an, ich nicht", und dann wartest du auf ihre Reaktion.

Kreischen oder Wutanfälle hab ich erstmal gar nicht kommentiert. In der Situation kann man das.erstmal ertragen und abwarten.
Es kommt ja immer auf die Situation an. Manchmal ist es wirklich großer Frust. Dann geht man ja anders damit um, als wenn es eine neue Masche ist, aka: neue Strategie ausprobieren. Das ist das gute Recht des Kindes, es zu versuchen, aber ich muss ja nicht so reagieren, wie gewünscht.
Süßliche Lispeln würde mich tatsächlich auch ziemlich Nerven. Vielleicht versuchst du mal, dass zu spiegeln? So spielerisch auch mal ganz süßlich lispelnd fragen, ob sie dir bei irgendwas hilft?
Keine Ahnung, ob es bei euch wirkt, aber manchmal nehmen so ganz unerwartete Reaktionen den Druck aus der Spirale, die in dem immer gleichen Muster abläuft.