Kein Reinspringen und Tauchen im Schwimmkurs - gibt es sich von alleine oder kann man unterstützen?

Hallo!

Meine Tochter absolviert derzeit einen Seepferdchen-Kurs. Wir haben noch 1 Stunde von insgesamt 15 vor uns und ich glaube man kann nun sagen: der Kurs geht vollends in die Hose!

1. Meine Tochter (120cm) weigert sich vom Beckenrand ins Wasser (90 cm) zu springen. Sie hat es schon 2-3 x gemacht, aber halt mit wenig Elan und eher widerwillig. Nur mit Überredung der Schwimmlehrer. Die letzten Stunden weigerte sie sich vehement.

2. Sie kann mit Poolnudel gut schwimmen. Sie macht die richtigen Schwimmbewegungen (sagen sogar die Schwimmlehrer!) und wenn ich mal am Wochenende mit ihr ins Schwimmbad gegangen bin, dann konnte sie auch schon einige Meter ohne Schwimmhilfe schwimmen und war auch sehr stolz auf sich. Dennoch lassen sie sie im Kurs nur mit Poolnudel im Nichtschwimmerbereich schwimmen - obwohl sie sogar mal sagte, dass sie es ohne probieren möchte. Auch alle anderen Kinder außer 2 schwimmen noch mit Poolnudel - also insgesamt 10 können noch nicht selbständig schwimmen. Auch das Bahn schwimmen wurde nie geübt - das ist für die nächste und letzte Schwimmstunde inkl. Seepferdchen-Prüfung geplant...

3. Meine Tochter weigert sich zu Tauchen! Selbst mit viel zureden kann man sie nicht dazu bewegen mehr als höchstens die Nasenspitze einzutauchen. Auch mit Schwimmbrille und Nasenklammer nicht. Duschen und Haare waschen ist zu Hause aber kein Problem - das mag sie sogar und braucht noch nicht mal eine Schwimmbrille dafür ;-)

Meine Tochter ist ja erst 5 und war eine der Jüngeren im Kurs. Ich finde es auch nicht schlimm, dass sie das Seepferdchen nicht schafft, mir ist aber wichtig dass sie Schwimmen kann, also die Technik beherrscht und Spaß am Schwimmen gehen hat (den sie hat - sie geht gerne ins Schwimmbad zum Planschen und ist auch zu jeder Schwimmstunde gerne gegangen. Sie ist sogar ein bisschen traurig, dass der Kurs nun bald aus ist). Dennoch frage ich mich natürlich WARUM duschen etc. kein Problem ist, aber sie solche Angst davor hat ins Wasser zu springen oder zu tauchen. Ich habe sie gefragt, aber sie konnte mir keinen Grund nennen. Selbst mit viel gutem Zureden und Hilfen (Schwimmbrille, Nasenklammer etc.) - keine Chance. Druck ausüben möchte ich nun auch nicht und so Tipps wie z.B. "einfach ins Wasser werfen/stoßen" beherzige ich sicherlich auch nicht (kam nämlich schon ein paar Mal von anderen Eltern und aus meiner Familie).

Kennt ihr sowas von euren Kindern auch? Meint ihr meine Tochter ist einfach noch zu jung für einen Schwimmkurs und dieses Problem mit dem Reinspringen und Tauchen gibt sich von alleine? Oder habt ihr Tipps wie ich ihr helfen kann , dass sie nicht mehr solche Angst davor hat?

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Gruss von einer Schwimmlehrerin. :)

Ich wage mal eine Einschätzung aus der Ferne:
Deine Tochter war im falschen Kurs. Ein Kind welches weder tauchen noch reinspringen kann/will gehört in einen Wassergewöhnungskurs und nicht in einen Schwimmkurs oder gar Abzeichenkurs.
Es ist nicht möglich, sicher schwimmen zu lernen, wenn man nicht souverän tauchen kann.

Das funktioniert erst recht nicht in einem Kurs mit 10 Nichtschwimmern auf eine Lehrperson. Ich fürchte du hattest falsche Erwartungen.

Ich würde deine Tochter in einen Wassergewöhnungskurs schicken und zusätzlich so oft wie möglich selbst schwimmen gehen und spielerisch spritzen, springen und irgendwann tauchen üben. Aber ohne Druck! Das geht nach hinten los!

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Ja, irgendwie ahnte ich es ja schon vor dem Schwimmkurs.

Ich hatte meine Tochter im vergangenen Jahr zu einem Wassergewöhnungskurs angemeldet. Leider fand er nicht statt, da sie das einzige angemeldete Kind war. Mittlerweile bietet dieses Schwimmbad so Kurse auch nicht mehr an. Auch in den anderen Schwimmbädern und Schwimmschulen im Umkreis werden nur Seepferdschen- /Fortgeschrittenkurse oder Babyschwimmen angeboten.

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So schade, dieser Kurs wäre wohl genau das richtige gewesen. Bei uns in der DLRG Ortsgruppe werden die Wassergewöhnungskurse auch gemieden. Unsere Wartelisten für die Schwimmkurse dagegen sind voll. Die Eltern sagen bei der Anmeldung quasi alle die Kinder seien wassergewöhnt. Ganz viele schicken wir dann doch nochmal in die Wassergewöhnung weil es doch nicht so ist.

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Deine Erwartungen an den Schwimmkurs sind die falschen gewesen. Die allerwenigsten Kinder können nach einem Kurs schwimmen. Dafür braucht es mehrere plus regelmäßiges Üben.
Mit 5 ist dein Kind nicht zu jung. Es braucht einfach mehr Übung als 15 Kursstunden. Wobei ich es auch fragwürdig finde, dass ein Kind nicht ohne Hilfsmittel schwimmen darf, wenn es das kann. Ansonsten klingt es für mich aber nicht falsch.

Als Vergleich: Mein Kind wir im Sommer 4 und wir besuchen auch einen Seepferdchen-Kurs. Wöchentlich 40 Minuten mit maximal 7 Kindern (häufig weniger!) auf zwei Trainer. Ich glaube allein dieser Schnitt ist besser als in den allermeisten Schwimmkursen. Aufgrund der Aufteilung hatte er bei 2 von 4 Terminen Einzelunterricht, also einen Schwimmtrainer für sich alleine. Im Schwimmbad werden bei uns alle vom Beckenrand gecoacht und es wird durchgeschleust.
Reinspringen und Baderegeln werden immer in den letzten 5-10 Minuten geübt (gestaffelt: in die Arme, in die Poolnudeln, ohne Hilfsmittel) Tauchen kommt erst dran, wenn das schwimmen beherrscht wird und dann auch individuell, also ein Teil der Gruppe).
Mit scheint es, als ob dein Kind einfach mehr Übung braucht. Ich würde stumpf einem Folgekurs buchen oder nach einer privaten Schwimmschule Ausschau halten.
Zusätzlich Schwimmen alleine üben (ohne Nudel, ggf. Mit Schloris).

Bearbeitet von RosarotesSchweinchen
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Zuerst schwimmen und dann tauchen üben halte ich für grob falsch. Da können keine entspannten sicheren Schwimmbewegungen geübt werden mit guter Wasserlage.
In einer guten Schwimmschule wird das andersrum gelehrt. Erst wassergewöhnung. Dann abstossen vom Beckenrand wie ein Pfeil mit Gesicht im Wasser, dann Schwimmen.

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Naja, wir haben beim Thema schwimmen ohnehin eine unterschiedliche Einstellung.

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Also bei uns wäre so ein Kurs auch in die Hose gegangen.
Mein Sohn hat im Februar 2023 in einer Schwimmschule angefangen und 2 Wochen vor Weihnachten sein Seepferdchen gemacht. Er hatte auch Angst vorm tauchen etc.
Das hat sich erst im laufe der Zeit gegeben, auch wenn er schnell verstanden hat wie man richtig schwimmt.

BTW, duschen und so was war bei uns auch kein Problem, dass Tauchen an sich aber sehr.
Jetzt will er nur noch tauchen, wo er die Angst überwunden hat :)
Da muss man ihn schon zwingen es nicht zu tun.

Ich würde an deiner stelle also den Druck rausnehmen und mir lieber eine Schwimmschule suchen wo ihr mehr Zeit habt und sie in Ruhe und mit Hilfe die Angst vorm Tauchen ablegen kann. In solch kurzen Kursen ist das meist nicht möglich und meiner Meinung nur was für Kinder bei denen wirklich nur noch wenig bis zum Seepferdchen fehlt.

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Ich glaube, ich würde viel versuchen, diese Elemente (tauchen, springen) spielerisch einzubauen wenn ihr privat schwimmen geht. Bei manchen Kindern hilft es auch, wenn ein Freund/in dabei ist, das motiviert dann, es doch auch mal zu probieren.

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Ja, das dachte ich mir auch. Wir gehen recht oft ins Schwimmbad, auch mit Freunden und ihren Kindern - just for fun. Die haben auch null Probleme mit Tauchen / Reinspringen, aber dennoch möchte meine Tochter das nicht. Auf der einen Seite finde ich es gut, dass sie nicht einfach "mitläuft", aber auf der anderen Seite kann man halt nicht sicher schwimmen lernen wenn man sich nicht traut...

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Habt ihr das mal schrittchenweise ausgebaut? Vielleicht ist der Schritt für sie zu groß und der Druck besteht immer darin, den ganzen Schritt zu gehen?
Im Wasser am Beckenrand festhalten, sanft abstoßen, wiederkommen, wiederholen.
Am Beckenrand festhaltne, Bein-Schwimmbewegungen machen. Am Beckenrand sitzen, Füße sind Wasser, reingleiten lassen. Mehrfach wiederholen.
Schneller reingleiten lassen. Rein springen (im Sinne von, sitzend vom Beckenrand in den Stand im Wasser springen, dort, wie sie problemlos stehen kann). Das schneller machen.
Im Tieren am Beckenrand stehen, vorsichtig stehend "reinspringen", also sich aus dem Stand rein gleiten lassen.
Wenn das sehr gut klappt, mal geringe Variationen probieren: Beine variieren - mal eines etwas ausgestreckt, mal eines etwas angewinkelt etc. - dann mal beide anwinkeln, reinspringen - immer noch mit den Beinen voran - und wenn das gut klappt, mal sanft, langsam mit dem Kopf voran flach rein gleiten lassen (also nicht rein tauchen, eher mit dem Kopf voran flach rein plumpsen) und wennd as gut klappt, das Springen mit dem Kopf voran probieren.

Wichtig ist immer "wenn das gut klappt". Also ohne Zeitdruck, mit Neugier- und Spaßeffekt.

Nicht das Ziel im Nacken haben "na, wann springst du denn endlich sein", sondern die Idee vor Augen haben, "was macht denn vom Beckenrand aus Spaß, was man man so alles ausprobieren?"

Der Stress scheint zu sein "ich MUSS das machen/ schaffen und ich habe Angst, ich kann das nicht!"

Baut das um zu "ich erkunde das langsam, ich kann ganz viel und wir schauen mal, wie viel ich nach einem halben Jahr schon kann" (ohne letzteres zu sagen - einfach mal zurück blicken: Siehst du, früher wolltest du gar nichts vom Beckenrand aus machen, jetzt kannst du dich abstoßen, dich langsam ins Wasser gleiten lassen, ein Bein dabei hochziehen etc.". Ihr zeigen, dass es vorwärts geht.

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Vom Alter her ist es genau richtig, um schwimmen zu lernen.

Meist braucht es aber mehr als einen Kurs, um Schwimmbewegung und Ausdauer für die Bahn zu lernen.

Mein großer hat 3 oder 4 Kurse a 10 Stunden gebraucht. Der durfte auch lange nicht ihne Hilfe, obwohl er es konnte.
Wir haben dann viel selbst geübt und dann im Schwimmbad das Seepferdchen abnehmen lassen.

Der Kleine hat zwei Kurse plus einen Ferienintensivkurs gebraucht. Der wollte auch erst nicht tauchen.
Mit Schwimbrille hats geklappt zum üben. Fürs Abzeichen müssen sie aber ohne tauchen.

Ich würde einen Folgekurs buchen Und neben bei immer wieder ins Schwimmbad gehen. Dort planschen. Viellleicht vorsichtig Gesicht unter Wasser probieren und dann immer tiefer versuchen.

Springen kam von ganz alleine. 90 cm sind eigentlich zum reinspringen auch nicht tief genug.

Auch da vielleicht erstmal sitzend vom Beckenrand reingleiten. Dann mit abstoßen und dann aus dem Stand springen.
Kann man ja immer so steigern, wenn das andere klappt.

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Meine Tochter hat mit gerade 5 den Seepferdchen Kurs begonnen. Jede Woche war Training - ein Dreiviertel Jahr hat es gedauert bis sie sich das Tauchen getraut hat. Die haben aber sehr viel Wassergewöhnung gemacht (zum Glück waren in dem Kurs alle so ängstlich).
Als der Knoten dann geplatzt ist, wollte sie nur noch tauchen und vom 1m Brett springen.
Nach 1 Jahr und 3 Monaten, also mit 6 hat sie dann erst ihr Seepferdchen geschafft.
Wenn es keine Wassergewöhnungskurse gibt, würde ich sie einfach weiterhin zum Seepferdchen Kurs anmelden und öfters in der Freizeit schwimmen gehen.
Die Hauptsache ist ja, dass sie Spaß sagt und gerne geht - der Rest kommt dann noch 😊

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Hallo.

Mein Tipp wäre einfach ihr mehr Zeit zu geben. Nach dem Kurs einfach direkt für den nächsten anmelden und fertig. Und dann so lange dabei bleiben bis es klappt.

Meine Tochter hat auch mit 5 Jahren angefangen. Bei ihr war es am Anfang ähnlich: Der Kurs ging über 10 Stunden. Springen und tauchen klappte wenig bis gar nicht. Die hat dann einfach nahtlos mit dem nächsten Kurs weiter gemacht. Nach knapp einem Jahr konnte sie sicher schwimmen, springen und tauchen. Und hat ganz entspannt ihr Seepferdchen gemacht. Im nächsten Kurs kam der Seeräuber hinterher und jetzt mit 7 Jahren hat sie gerade Bronze gemacht.

Manchmal dauert es einfach etwas länger. Ich verstehe nicht ganz warum da die Erwartungshaltung besteht, dass das Kind nach einem Kurs schwimmen können muss. In unserer Umgebung haben fast alle Kinder mehrere Kurse gemacht. Zumal das Ziel ja eigentlich sein sollte sich sicher zu fühlen im Wasser und nicht irgendwie das Seepferdchen zu bestehen.

Liebe Grüße

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Weil das so suggeriert wird, finde ich. Bei unseren Kursen steht wirklich dabei, dass am Ende das Seepferdchen abgenommen wird. Das hat aus meinem Bekanntenkreis kein Kind geschafft. Die sind alle mehrfach durch dieselbe Schleife gekommen. Da muss man aber erst einmal hinter kommen, finde ich.

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Hi,

mit 5 ist sie nicht zu jung. Unsere Kleine hat im heimischen Pool mit 4 schon die ersten Schwimmbewegungen gemacht, im nächsten Sommer (Hebst und Winter waren leider kaum Schwimmbadbesuche möglich)

Lasst die Kurse doch einfach sein und geht selbst regelmäßig schwimmen. Wenn sie die Bewegungen jetzt kann, dann ist das doch schon super und sie braucht nur noch Übung. Meine durften immer ein paar Minuten planschen, dann sind wir ins Schwimmerbecken und es wurden Bahnen geübt. Meine Kleine war dann 5 und konnte ruckzuck auch schon 50 Meter sicher schwimmen.
Und ja, beide Kinder haben kein Seepferdchen, weil sie nie einen Kurs gemacht haben, grundsätzlich können sie alles, tauchen und springen ist hier gar kein Problem, aber man braucht das ja nicht zwingend. Wichtiger ist, dass sie schwimmen können.

Von daher, geht regelmäßig schwimmen, redet mit eurer Tochter, was sie genau stört (Wasser in die Nase, Wasser in den Augen (meine springt total gerne ins Wasser, taucht wie ein Fisch, aber hält sich die Augen zu, wenn sie unter der Dusche steht, muss man auch nicht verstehen)), wenn sie es benennen kann, kann man vielleicht eine Lösung finden und sonst einfach machen lassen.
Schwimmen ist wichtig, nicht dass sie vom Rand springen kann.
Vielleicht, weil sie noch nicht so gut schwimmen kann, ist es für sie unangenehm ins tiefe Wasser zu springen und dann muss sie ja hochschwimmen quasi und das hat vielleicht nicht so gut geklappt und sie hat deswegen Angst.

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Ich denke der Kurs ist einfach zu viel. Liest sich nicht, als würde sie die 25m schaffen und das ist doch auch für Kinder super frustrierend.

Sie scheint Wasser ja nicht allzu sehr zu mögen, oder?
Ich würde mit den Kindern erstmal viel ins Schwimmbad gehen, damit sie die Angst verlieren und Spass im Wasser haben, mit Schwimmhilfe üben und dann den Kurs....