Zimmer an Studenten untervermieten?

Guten Abend Urbia,

Mein Mann und ich spielen mit dem Gedanken das Kinderzimmer unseres Sohnes der bereits ausgezogen ist und es somit keine Funktion mehr hat an einen Studenten unterzuvermieten. Da wir in einer Unistadt wohnen und gerade Studenten sehr häufig auf Wohnungssuche sind und der Wohnraum knapp ist wollen wir hier entgegenkommen.
Unser anderer Sohn mit 14 Jahren wohnt auch bei uns.

Wir würden somit etwas dazuverdienen, jedoch sind wir etwas skeptisch, da der Student auch unser Bad und die Küche mitbenutzt.
Was hält ihr von der Idee?
Wie hoch sollen wir die Miete ansetzen?
Wie werden die Mieteinnahmen versteuert?
Sollen wir einen Mietvertrag machen? Was soll darin alles enthalten sein?

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Ich persönlich wäre als Student nicht bei euch eingezogen.
Wenn ich von Zuhause ausziehe, dann bitte so, dass ich nicht bei einer fremden Familie einziehe.
Keiner von den Beteiligten hat mehr seine Privatsphäre und frei bewegen ist auch nicht drin.

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Würde ich nicht machen.

Küchen- und Badmitbenutzung wäre mir zu "intim".

Meine Tochter hat im 1. Semester privat gewohnt, ein Zimmer mit kleiner Spüle, Kochgelegenheit und einem Minibad. Neben dem Treppenhaus keinerlei Berührungspunkte zu den Vermietern, es sei denn, es war ein Treffen geplant.

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Deinen Ansatz mit knappem Wohnraum in Ehren aber ich würde unter den gegebenen Umständen gemeinsame Bad und Küchennutzung das Zimmer nicht an einen Studenten fest untervermieten . Als Student würde ich auch nicht bei euch einziehen wollen maximal für die ersten paar Wochen um erstmal eine Bleibe zu haben aber länger auch nicht . Für beide Seiten zu wenig Privatsphäre das kann schnell zu Konflikten führen.

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Kein Studierender der Welt möchte von zu Hause ausziehen, um bei einer fremden Familie einzuziehen.

Ihr könnt euch höchstens beim Studierendenwerk melden als Übergangslösung zum Semesterstart.

Und nehmen könnt ihr dafür kaum mehr als die Nebenkosten.

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Ich kenne das eher von alten Leuten, die sich über ein bisschen Gesellschaft freuen oder Leute, die sich die Miete ihrer Wohnung nicht leisten können.

Eine Familie mit einem noch verbliebenen Kind wäre auch mir "zu persönlich". Zu viel Familienalltag, den ich als Studentin mitbekomme und einen neuen kleinen Bruder bräuchte ich auch nicht ;-)

Und aus eurer Sicht: Studenten sind jung, wollen evtl. laut Musik hören, putzen nicht unbedingt gerne und lassen auch mal Geschirr stehen oder wollen jemanden mitbringen.
Das wollt ihr sicher nicht in einem bestimmten Ausmaß und müsst deswegen Regeln aufstellen. Auf diese Regeln hat wiederum nicht jeder Lust.

Wenn ihr es wagt, wird es ein interessantes Experiment. Ausgang ungewiss. Vielleicht klappt es gut, vielleicht sagt ihr euch nach einem Monat aber auch "Nie wieder!"

Bearbeitet von Inaktiv
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Nur, dass man den Studenten nach einem Monat nicht einfach an die Luft setzen darf. Es sei denn, der Mietvertrag war von vorneherein befristet.

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Naja, doch. Solche "Untermiet"verträge sehen in der Regel sehr kurze Kündigungsfristen vor, was auch zulässig ist.
Wäre anders, wenn eine abgeschlossene Wohnung vermietet wird und nicht nur ein Zimmer.

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Ob dieses Konstrukt funktioniert? Als Studentin wäre dies für mich der absolute Graus gewesen: bei einer fremden Familie mit gemeinsamer Bad- und Küchennutzung wohnen. Das kann man allenfalls für ein paar Monate ans Interimslösung machen.

Vielleicht wäre Airbnb eher etwas.

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Hi,
ich würde das Geschäftliche erstmal abklären, ob es sich dann für euch finanziell tatsächlich rentiert, wird sich zeigen. Das Studentenwerk könnte eine Anlaufstelle sein.
Die Untervermietung von Wohnraum war ja ganz früher gang und gäbe, auch aus der Not heraus geboren und diese Not ist ja wieder da. Aus meiner Sicht würde ich auch sagen, auf eine solche Wohnsituation hätte ich damals keinen Bock gehabt, aber da gab es Wohnraum zu erschwinglichen Preisen und es war nicht nötig, auch hatte ich die Mittel, um mich in ein Wohnheim einzumieten, andere hatten diese nicht.
Tatsächlich wohnte eine meiner Freundinnen in den ersten beiden Semestern ähnlich. Die Vermieter hatten den oberen Stock vermietet, gekocht hat sie auf einer Platte in ihrem Zimmer, das Bad wurde geteilt, Privatsphäre gab es also auch nur bedingt. Sie fuhr beinahe jedes Wochenende nach Hause, die Semesterferien verbrachte sie auch dort. Das Zimmer war kaum günstiger als das im Wohnheim.
Ich hatte eine Kommilitonin, die lebte eine Weile in ihrem Auto, weil sie nichts Finanzierbares finden konnte, wahrscheinlich wäre sie über ein günstiges Zimmer irgendwo froh gewesen.
Ich würde sagen, probiert es aus.

vlg tina

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wurde ja schon alles gesagt. Keine Privatsphäre für beide Seiten. Als sehr zeitbegrenzte Übergangslösung bis Student/in eine feste Unterkunft gefunden hat, wäre es für mich allenfalls vorstellbar. Für sowas muss man aber neben einem übrigen Zimmer auch eine Offenheit und Interesse gegenüber anderen Menschen mitbringen. Hier scheint es mir überwiegend finanziell motiviert zu sein und da frage ich mich schon auch auch, ob man aus allem immer noch Geld machen muss.

Bearbeitet von rma
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Hallo,

hier mal eine positive Antwort: genau so habe ich während meines Auslandsjahres gewohnt. Es war super, ich hatte bei Bedarf Familienanschluss im fremden Land, konnte die Sprache üben, etc. Es war aber klar, dass grundsätzlich jeder sein Ding macht, es gab also keine täglichen gemeinsamen Mahlzeiten oder so was. Manchmal wurde ich mit eingeladen, ab und an gab es einen Ausflug zusammen. Die Familie hatte eine Haushaltshilfe, die Küche und Bad putzte.

Also vielleicht abseits der "klassischen Studierenden" nach jemandem suchen?

Viele Grüße
mavikelebek

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Ja - möbliert, internet, befristet. In NYC z.B. ein übliches Wohmodell. Habe im Ausland als Student auch mal solche Wohnungen angeschaut.

Man kann bei kurzem Zeitraum mit Möbeln auch entsprechend mehr als WG-üblich nehmen.
Für Austauschstudenten oder ein paar Wochen als Übergangslösung in der Stadt ist das schon gut vorstellbar. Für Dauermieter eher nicht.