Wohnung im Haus des Vaters an Fremde verkaufen

Hallo zusammen,

ich hab seit Wochen schlaflose Nächte, weil ich nicht weiß, was ich tun soll und suche nach Meinungen und Input von möglichst neutralen Menschen, deshalb schreibe ich nun hier...

Vorneweg: Mein Vater ist das Paradebeispiel eines Narzissten.

Er hat ein Haus mit zwei Wohnungen und einer Etage mit seinen Geschäftsräumen. Er wohnte mit meiner Mutter in einer Wohnung, ich bin mit 20 in die andere gezogen, die leer stand.
Dann wurde ich single ungeplant schwanger und war natürlich froh, um diese Wohnung und Eltern im Haus, weshalb es sich ergab, dass ich einfach in dieser Wohnung blieb und nie was Neues suchte.

Mit meinem Vater hatte ich seit meiner Jugend nur das Nötigste zu tun. Geburtstage, Abschlussfeiern, etc. besuchte er nie. Seinen Enkel liebt er aber über alles.

Mittlerweile bin ich verheiratet und wir blieben in dieser Wohnung. Weil wir viel renovierten, wurde mir die Wohnung überschrieben

Meine Mutter (das zusammenhaltende Glied) starb vor einigen Jahren. Nun lässt er seine Wut immer an uns aus mit den verrücktesten Drohungen.

Wir haben nun noch ein Kind bekommen und uns reicht der Platz nicht mehr. Wir gingen immer davon aus, dass wir mittlerweile die Geschäftsräume meines Vaters zur Verfügung hätten, weil er immer suggerierte, dass das 2024 so wäre.
Nun will er weitere X Jahre arbeiten. Mehr Jahre als Sinn machen würden, zu warten, bis wir mehr Räume (die alle erstmal umgebaut werden müssten) bekämen und ob wir die dann wirklich bekämen...

Uns geht der Platz aus UND das Haus verranzt total. Meinem Vater ist es wurst. Ihm tropft das Wasser des undichten Dachs ins Bett (Nein, er wohnt nicht im Dachgeschoss). Nur dass ihr eine Vorstellung habt, wie verranzt es ist.
Mein Mann und ich wären bereit, das Dach zu erneuern, es zu dämmen, neue Fenster, etc. Doch mein Vater tickt total aus, wenn wir ihn darauf ansprechen. Das geht seit Jahren so.

Und jetzt sind wir Mitte 30, haben zwei Kinder, haben keinen Platz, und null Ahnung, was mit dem Haus auf uns zu kommt. Wenn wir einen großen Kredit aufnehmen wollen, sollten wir das jetzt tun.

Wir hätten die Möglichkeit, bei meiner Etage anzubauen. Hatten letzte Woche einen Fachmann da, nur um mal eine preisliche Einschätzung zu bekommen. Das hat mein Vater mitbekommen und mich per WhatsApp aufs Übelste beschimpft.

Wir wollen hier nur noch weg.
Jetzt ist es so, dass wir ein perfekt für uns passendes Haus kaufen könnten und 100k Eigenkapital bräuchten. Meine Wohnung wäre ungefähr genau das wert.

Natürlich bin ich jetzt am überlegen sie zu verkaufen, aber ich fühle mich nicht gut damit, weil mein Vater mir die Wohnung im Vertrauen überschrieben hat, dass ich hier bleibe. Das wäre das Schlimmste überhaupt für ihn, wenn hier Fremde wären.

Ich überlege nun, ihm vorzuschlagen, ob er sie mir abkauft, oder mir mein Erbe vorzeitig auszahlen würde, damit wir die 100k hätten. Doch auch das finde ich extrem fordernd. 100k sind einfach so absurd viel. Aber egal welchen Geldbetrag - fände es bei jedem Betrag unangebracht.

Ich weiß nicht mehr, was moralisch richtig oder falsch ist.

Meinungen?

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Die Wohnung wird sich nicht verkaufen lassen...außer du findest jemanden, der total blind und naiv durchs Leben geht und du verschweigst die Mängel am Haus selber....was auch nur Ärger und Kosten für dich bedeutet. Das Haus hat offensichtlich einen Sanierungsstau, keiner mit zwei Gehirnwindungen, wird sich dort einkaufen.

Deine Wohnung befindet sich eben in einem verranzten Haus, also im Grunde nix wert.

Dein Vater überschreibt dir eine Wohnung und du willst sie an ihn verkaufen? Hm, das ist für mich irgednwie eine total schräge Vorstellung, wirklich....egal wie fies er ist.

Vermieten? Joah, wenn das Wasser schon den Weg ins Erdgeschoß gefunden hat, dann ist es nur eine Frage der Zeit, bis es auch in eurer Wohnung ist. Kein Mieter spielt da mit...also auch wieder nur Ärger, weniger Einnahmen und Kosten.

Auch wenn ihr jetzt schon in der Schrotthütte viel Geld versenkt habt, hier steht der Abnabelungsprozeß vond einem Vater im Vordergrund.

Ganz ehrlich, bei der Ausgangslage.....Sachen packen, Wohnung wieder an den Vater übergeben, gehen und sich nicht mehr umdrehen. Nein, nicht nach einem Vorschuß aufs Erbe fragen. Du/Ihr hattet viele Jahre Vorteile mit der Wohnung, ab jetzt stellt euch auf die eigenen Beine....auch wenn das bedeutet, das kein Eigentum möglich ist!

Es kommt jetzt darauf an, was ihr renoviert habt, für was ihr da Geld versenkt habt. Darüber würde ich evtl etwas einfordern.....aber nur, wenn es mit dem Gebäude(!) selber zu tun hat....neue Fenster, neues Bad. Und dann muß man eben auch überlegen, wann es gemacht wurde und ob sich das noch lohnt. Aber eigentlich, bei dem Verhältnis....nee, ich würde da auch eher verzichten.

Im grund eist doch das eine Fakeüberschreibung gewesedn, du hattest nie Mitspracherecht am Haus selber, jetzt ist es schrott, der Vater sperrt sich immer noch. Weg da, bevor es für euch wirklich noch zu einem Groschengrab wird.

Eigentlich war schon im Vorfeld klar, das das da nicht gut enden wird. Aber es kann natürlich niemand hellsehen, das zuerst die Mutter verstirbt...mit ihrem Tod ist das Kapitel dann auch beendet worden.

Weg da, einfach nur weg.

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super die Situation erfasst und auf den Punkt gebracht!

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Ja finde auch, dass du das gut auf den Punkt gebracht hast.
Danke für die ausführliche Antwort.

So sehe ich das auch immer mehr. Will es ohne ihn hinbekommen.

(Die Wohnung wäre, wenn sie nicht in diesem Haus in schlechtem Zustand wäre, 150-180k wert. Warum? Riesiger Außenbereich, top Lage, komplett renoviert - auch Bad saniert (haben da ein Vermögen vor 2 Jahren reingesteckt... ist leider schon fast bonzig geworden, neue Küche, etc.).

Wir dachten halt, für 40k oder so würde sie schon jemand kaufen, trotz der ganzen Haussituation...)

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Hallo du,
ersteinmal möchte ich dir sagen, dass es mir sehr leid tut das es so schlimm ist zuhause. Ich finde es sehr wichtig einen Ort zu haben an dem man sich wohl fühlt.

Aber du wolltest eine neutrale Meinung hören. Ich weiß nicht ob dir das hilft aber das ist was mir durch den Kopf geht :

Ihr seid Mitte 30, also schon ein paar Jahre fertig mit Ausbildung und die ein oder andere Gehaltserhöhung sollte es schon gegeben haben. Ihr wohnt in einer Eigentumswohnung und auch mit Renovierungsarbeiten und ähnlichen Ausgaben stellt sich mir die Frage wieso ihr kein Eigenkapital habt? Ok 100.000 ist wirklich viel, vor allem wenn man dann noch einen Kredit an der Backe hat. Aber ihr habt garkein Eigenkapital?
Falls ja, würde ich euch auch ohne allem anderen nicht empfehlen das Haus zu kaufen. Es ist schlicht zu teuer für euch.

Dein Vater ist alt, war schon immer dominant und ist es gewohnt zu bestimmen. Das Verhalten (Nazissmus, Beleidigung wenn er sich übergangen fühlt) was er dir gegenüber zeigt kann auch auf eine beginnende Demenz hinweisen. Dazu würde es passen dass er versucht Strukturen aufrecht zu halten um mit Hilfe der Routine durch den Tag zu kommen (Arbeit) Oder die Vernachlässigung von Wohnraum oder Körperpflege.

Ich würde dir empfehlen, die Wohnung nicht an einen Fremden zu verkaufen oder zu vermieten,sondern mit deinem Vater zu reden. Vor allem darüber wie er sich das Zusammenleben vorstellt und wie es ihm wirklich geht. Vielleicht findet ihr hier ja einen Kompromiss der für euch beide iO wäre.
Ausserdem würde ich euch empfehlen so schnell wie möglich in eine Mietwohnung zu ziehen. Ohne Eigenkapital würde ich nicht kaufen und die Wohnung ist zu klein und die Situation zu belastend.

Ich wünsche euch viel Erfolg und hoffe meine Sicht hilft dir weiter.

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Danke für deine ausführliche Antwort.

Doch, wir haben Eigenkapital, aber weniger als 50k und an die 50k haben wir in den letzten Jahren in diese Wohnung gesteckt. Sonst hätten wir das ja auch noch. War ja nicht der Plan zu gehen. Wir haben uns immer ausgemalt, was wir hier alles sanieren und renovieren. Hat mein Vater ja auch so suggeriert.

Wir wussten zwar, dass mein Vater schwierig war, aber hatten doch immer den Eindruck, dass er letztendlich wollen, dass das Haus im Familienbesitz bleibt und wir uns gut drum kümmern.

Aktuell glauben wir nicht, dass Demenz mit reinspielt, weil er wirklich schon immer so war. Allerdings sind wir uns auch darüber bewusst, dass es wahrscheinlich nicht besser werden wird, umso älter er wird... :/

Wir haben diese Woche den Banktermin für die Finanzierung, dann wissen wir genau, wie viel Eigenkapital wir bräuchten.

Wir schauen auch nach Mietwohnungen, allerdings gab es in den letzten Wochen keine passende. Wir wollen nicht unbedingt Eigentum, aber dieses Haus wäre ein Schnäppchen (wegen ungünstiger Lage, die uns aber nicht stört). Das würde monatlich gut gehen, wir verdienen nicht schlecht.

Wir werden auf jeden Fall nochmal versuchen mit ihm zu reden. Aber so einfach ist das leider nicht. Das ist ja unser großes Problem. Weshalb das "Führen" einer gemeinsamen Immobilie mitlerweile wirklich undenkbar für uns ist.

Bearbeitet von salatbowl
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Wenn das Haus in so einem schlechten Zustand ist, dann ist auch vermieten nicht möglich? - Das wäre nicht ganz so verbindlich?

Aber ja: ich finde das nicht fordernd, wenn du ihn bittest, dir die Wohnung abzukaufen, (weil du sie sonst an fremd verkaufen würdest). - Klar formuliert man das im ersten Schritt nicht so und da er das mit Platzfrage ja kennt und auch mit dem Nachwuchs klar ist, dass ihr mehr Raum braucht, finde ich das nicht fordernd, sondern vernünftig - halt an einem guten Tag und im richtigen Tonfall.

aber ja: schritt 1 wäre, ihn um Geld zu bitten im Tausch für die Wohnung. Oder anders formuliert: da ihr so viel GEld reingesteckt habt in Renovierung, dieses Geld euch auszuzahlen und dann kannst du sie ihm zurück schreiben. (achtung: wenn das unter 10 Jahre her ist müsst ihr steuerlich noch kucken, was relevant ist ist und was das noch für Folgekosten nach sich zieht) Wenn er das nicht will, dann weiss ich nicht ob es überhaupt möglich ist zu verkaufen? -- er könnte die INterssenten vergraulen und klar: mit einem kaputten Dach, das die Käufer dann zum Teil bezahlen müssten, habt ihr schlechte Verkaufschancen. - da könnte man zu erst über Vermieten nachdenken, - dann kommt ja monatlich was rein, das ihr für Euren Kredit zur Abzahlung nehmen könnt.

Bearbeitet von tr357
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Danke für deine ausführliche Antwort.

Genau das war unser erster Gedanke: Vermieten und die Einnahmen könnten wir bei der Bezahlung des Hauskredits gut brauchen.

Allerdings wäre das für meinen Vater eben so schlimm... Fremde im Haus. Deshalb haben wir überhaupt überlegt, ihm die Wohnung "anzubieten".
Anfangs war der Gedanke: "Er macht ständig Psychoterror und ekelt uns damit quasi davon - dann muss er eben damit leben, dass hier Fremde drin wohnen" So auf die Art: Selbst Schuld.

Aber jetzt wo ich einen kühleren Kopf bekomme, will ich so nicht sein.

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Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, besteht das Haus aus 3 Einheiten.

1x Gewerbe
1x Wohnung Vater
1x Wohnung Du

Wenn Dir damals Deine Wohnung überschrieben wurde, wurde ja sicherlich eine Teilungserklärung für das Gebäude erstellt, sodass für das Grundbuch die Einheiten aufgeteilt werden konnten.

Nun ist es ja so, dass es nicht nur das Eigentum an der jeweiligen Wohnung gibt, sondern auch noch das Gemeinschaftseigentum. Also jeder Wohnung ist noch ein Teil des Daches/ein Teil des Gartens usw. zugeordnet.

Wenn Du jetzt schon sagst, dass das Dach undicht ist, könnte das schon recht schwierig werden einen Käufer für Deine Wohnung zu finden.

Das ist jetzt meine Sicht der Dinge. Zu dem Rest kann man als externe Person halt wenig sagen, wenn Dein Vater nicht einsichtig ist, ist es vermutlich vergebene Liebenmüh.

Viele Grüße
Tiffy

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Genau. Danke für deine Meinung.

Ja wir dachten halt, dass vielleicht jemand die Wohnung für nur 40k oder so abkaufen würde. Also viiiiel viel niedriger als sie eigentlich wert wär und dann eben diese sch* Verhältnisse in Kauf nimmt, oder gar nicht weiter fragt.

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Er hat dir die Wohnung überschrieben und nun soll er dir die Wohnung abkaufen?Er mag ein unguter Zeitgenosse sein, aber sowas geht für mich moralisch gar nicht. Auch würde ich nicht auf die vorzeitige Auszahlung des Erbes bestehen. Soviel Stolz hätte ich.
Ich würde dort einfach ausziehen. Dann wird es eben nicht das Haus, sondern eine Mietwohnung.
Hauptsache ich hätte meine Ruhe und kann machen und tun was ich will.
Schafft euch unabhängig von ihm euer eigenes Reich.

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Danke für deine Meinung. Tendiere auch dazu, es so wie zu sehen. :-D

"Er hat dir die Wohnung überschrieben und nun soll er dir die Wohnung abkaufen?" Naja, das muss man jetzt im Kontext sehen. Er hat Anfang des Jahres "erfahren" (oder zumindest da erst ernstgenommen), dass sein Besitz für seinen Heimaufenthalt hergenommen werden müsste, wenn der nicht 10 Jahre vorher überschrieben worden war. Da hat er mal kurz überlegt, wie er was vorher überschreiben könnte oder seine Besitz mal aufteilen will. Da ging es auch darum, wer Geld kriegt und wer was vom Haus bekommt.
Das mit den 100€ für die Wohnung wäre einfach ein Vorschlag als Option der Erbaufteilung. Dann würde ich die 100k jetzt quasi nehmen und er hätte wieder das "ganze" Haus und kann das von mir aus meiner Schwester mal überschrieben und die solls dann verkaufen, oder so.... Würde er vielleicht gar nicht so verkehrt finden.

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Wofür war die Information relevant, dass dein Vater ein Narzisst ist? Erkennen kann ich davon nix im Text. Ganz im Gegenteil.

Dein Vater hat dir die Wohnung geschenkt, du hast 15 Jahre + dort gewohnt, seit einigen Jahren auch mit Mann und Kindern und ihr habt bis heute kein bisschen Eigenkapital? Da läuft wohl was falsch!

Du wirfst deinem Vater vor, dass er seine Gewerbeeinheit weiterhin nutzen möchte, obwohl du doch schon fest damit geplant hattest! (Wie alt ist dein Vater denn?)

Du überlegst, die geschenkte Wohnung jetzt zu deinem Nutzen weiter zu verkaufen

Wo tropft das Wasser denn rein? In die Gewerbeeinheit oder in eure Wohnung?

Ich bin mir nicht sicher, wer in dieser Geschichte das A***hloch ist? Und auch nicht, ob das nicht mehr DEINE Wahrheit als DIE Wahrheit ist

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Wie ist denn der Zustand eurer Wohnung? Ich dachte auch am ehesten an vermieten.

Eine Option wurde hier noch nicht genannt:
Anstelle Eigenkapital gibst du deine Wohnung als weitere Sicherheit an. Bedeutet, dass die 100 teur als Grundschuld auf die Wohnung eingetragen werden. Dann ist der Darlehensbetrag allerdings um 100teur höher, aus welchem dann Zins und Tilgung gezahlt werden müssen. Im Gegenzug gibt es aber noch die Mieteinnahmen
Funktioniert aber nur, wenn die Wohnung zum einen in einem Zustand ist, dass sie vermietet werden kann und zum zweiten so viel Wert ist, dass die Bank der beleihung der Wohnung zustimmt.
Ihr hättet dann hier noch zusätzliche Kosten für die zusätzliche Grundschuld.

Zuerst würde ich nochmal mit deinem Vater sprechen. Ich würde hier vor allem über das Argument "Platz" gehen. Und dass er dem Enkel zuliebe euch entgegenkommen soll.
Wenn er weiter nicht einsichtig ist, würde ich ihm sagen, dass es so für euch nicht weiter geht und ihr irgendeine Lösung braucht. Ob es ihm lieber wäre, wenn ihr vermietet oder er euch einen Teil der Renovierungskosten zurückzahlt und er dafür die Wohnung zurück bekommt.
Wieviel habt ihr denn reingesteckt?
Wieviel wäre eine übliche Miete gewesen (die du über Jahre nicht gezahlt hast)? Über die Differenz würde ich mit ihm sprechen.

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Der Zustand der Wohnung ist sehr gut. Neu renoviert, Bad zwei Jahre alt, Küche fünf. Allerdings wollten wir das. Da will ich kein Geld für verlangen von ihm.

Es gab keine übliche Miete. Die Wohnung stand gut 10 Jahre leer. Mein Vater würde hier nur Familie reinlassen und niemals von der Familie etwas verlangen. Deshalb wollen wir das auch - wenns geht vermeiden, dass hier Fremde drin sind.

Aber auf dem Markt wäre es wahrscheinlich so 900€ Kaltmiete.

Ich danke dir für deine ausführliche Antwort.

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Danke an alle für die ausführlichen Antworten. War sehr interessant!

Wir wissen nun wie wir es machen. Falls das für euch interessant ist:

Wir sagen, dass wir ausziehen (wollen wir definitiv). Das Haus war als Erbe für mich vorgesehen. Das ändert sich jetzt wahrscheinlich, weil ich das Haus nicht mehr übernehmen möchte.

Ich frag, ob es für ihn eine Erblösung wäre, mir jetzt Geld auszuzahlen und er bekommt seine Wohnung zurück und hat dann wieder das ganze Haus. Dann kann es von mir aus meine Schwester komplett erben und mal verkaufen. Die hätte sonst vielleicht nur eine Wohnung bekommen, oder eben das Geld.

Vielleicht ist es für ihn eine gute Lösung, weil er eh damit haderte, wie er nur das Erbe aufteilen soll.

Wenn nicht, dann auch ok. Wir lassen die Wohnung leerstehen. Möchte ihm keine Fremden aufzwingen.

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Verstehe jetzt nicht, warum Dein Vater irgendeine eine Motivation hätte, Dir nun vorzeitig das Erbe auszuzahlen. Und im Falle, dass Du das ganze Haus geerbt hättest, hättest Du ohnehin Deine Schwester ausbezahlen müssen. Das haut für mich so alles nicht hin wie ihr das plant. Lasst euch von einem Notar oder Fachanwalt für Erbrecht beraten.

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Nein, das wollte er eben nicht, dass ich meine Schwester ausbezahlen muss, weil er schon weiß, dass ich, wenn ich mal das ganze Haus hätte, ein Vermögen reinstecken müsste und sie dann nicht mehr ausbezahlen könnte.
Bei einem Einfamilienhaus - klar, aber bei diesem Mehrzweckhaus - ne, geht nicht.
War bei ihm und seinen Geschwistern auch so: Er bekam das und hatte damit viele Kosten, dafür bekamen seine Geschwister nichts.
Nichts soll meine Schwester aber auch nicht bekommen, weswegen er - so glauben wir - für sie Geld, das sie dann mal erben wird, anspart.
Aber wie das genau ablaufen soll, ist nicht geklärt... dachte eben, dass es für ihn vielleicht auch so interessant sein könnte: Ich nehm jetzt ein bisschen Geld und verzichte dafür aufs Erbe.

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Ich möchte noch was zu der "er ließ uns hier um sonst wohnen und jetzt überlegen wir undankbaren Schnorrer es zu verkaufen"-Sache sagen.

Versteh den Eindruck, deshalb fühle ich mich ja nicht wohl damit.

Man muss aber auch sagen, dass mein Vater diese Wohnung nie vermietet hätte. Er hätte nie Mieteinnahmen damit gehabt, die er uns ersparte. Er hätte die Wohnung einfach auch weiter verranzen lassen. Von dem her war es ihm einfach EGAL, wenn ich sie nutze und was ich damit mach. Die Mehrkosten (Strom, Wasser z.B.), die er hat, weil wir hier wohnen, bekommt er natürlich. Als ich meine Ausbildung gemacht hab und alleine hier wohnte, war das aber noch nicht so, das geb ich zu.
Nichtdestotrotz bin ich natürlich extrem dankbar für diese Gelegenheit. Ich weiß, dass ich privilegiert bin, hier wohnen zu können! Allerdings bin ich weniger meinem Vater dankbar. Ich bin einfach für die Situation dankbar, genauso wie ich für meine Gesundheit oder frisches Wasser dankbar bin.

Im Gegenteil, er fand es sogar immer gut, dass wir hier wohnen. Er würde auch nicht wollen, dass wir gehen. Wir kümmern uns öfter mal um seinen Hund, er kann unser Auto benutzen, wenn er es braucht. Wir gehen ihm immer zur Hand, er hat seine Enkel hier...

Also es ist nicht so, dass wir ihn von vorne bis hinten ausnutzen und er uns aus Nächstenliebe hier um sonst wohnen lässt.

Deshalb konnte ich es auch lange nicht wahrhaben, dass es hier keine Zukunft gibt.

Es waren schon immer Diskrepanzen bei "kleineren" Sanierungen/Renovierungen und es war anstrengend. Jetzt wo aber mal ein großer Kredit aufgenommen werden müsste, stellt er sich komplett quer, droht mit Enterbung, beleidgt uns und bildet sich ein, wir wollen nur sanieren, um ihn anzugreifen (nennt es Angriffskrieg und reine Provokation, dass wir unsere Dachterrasse, die nicht mehr kindersicher ist, erneuern wollen - findet sein Anwalt angeblich auch), etc.

Wir wollten ja ursrprünglich das ganze Haus sanieren: Dach, Fenster, Dämmung, Wärmekonzept, den Umbau der Geschäftsräume. Einfach weil es sich von einem Kredit mehr lohnt, ein Gesamtkonzept zu haben.

Da stellte er sich ja schon komplett quer. Deshalb haben wir jetzt nur überlegt, MEINE Etage zu sanieren - im Endeffekt nur meine Dachterrasse. Das war schon ein Kompromiss. Aber nein, auch das verhindert er.

Wir wollen auch nicht, dass er zum Arbeiten aufhört und ihn aus seinen Geschäftsräumen drängen, aber die Hälfte davon steht leer bzw. wird als Abstellraum benutzt! Das könnte man anders lösen! Mehr als diese Fläche würden wir ja noch nicht mal wollen. Aber nein, da spielt er auch nicht mit.

Deshalb ist es einerseits so, dass er uns hier haben möchte, aber er uns mehr oder weniger raus ekelt. (Er motzt uns ja auch sonst nur, auch wenn es nicht ums Haus geht. Das ist einfach seine Art.) Deshalb war unser erster Impuls so auf die Art: "Entweder du spielst mit bei unseren Kompromissen, oder wir müssen das hier verkaufen. Wir hätten es gern anders gelöst, aber du stellst dich ja quer."

Aber ja... da ist auch meine Moral und mein Stolz im Weg.

Das einfach mal als Kontext, vllt. gibt es ja jetzt noch weitere Meinungen.
Vielleicht musste ich mir das jetzt auch einfach mal von der Seele schreiben.