Wie Beziehung dauerhaft beenden? Wie geht's weiter mit Kleinkind?

Hi,
Meine Partnerin und ich (beide 36) sind seit etwa 7 Jahren zusammen und haben einen gemeinsamen Sohn (19 Monate alt).

Leider läuft es seit geraumer Zeit fürchterlich zwischen uns.
Wir streiten viel/heftig und da stimmen ganz Grundlegende Sachen nicht mehr. Ich möchte euch da jetzt nicht mit Details langweilen, weil ich auch nicht glaub das es da eine einfache Lösung für unsere Differenzen gibt.

Wir (meistens ich) haben schon mehrfach versucht die Beziehung zu beenden. Aber spätestens 1-3 Tage danach werd ich mit Entschuldigungen, Versprechen und liebesschwuren geflutet bis ich irgendwann "nachgebe". Aber keine 1-2 Wochen später, ist alles wieder wie immer. Keine Ahnung warum ich da jedesmal drauf reinfall und irgendwann nachgebe, obwohl ich es besser weiß . Ist wohl so eine Co-abhängigkeitsnummer. Wahrscheinlich hab ich unterbewusst Angst vor einem Neuanfang und fühl mich überfordert damit, hab Schuldgefühle den Kleinen gegenüber und sie ist wohl auch der einzige Mensch dem ich wirklich was bedeute. (zumindest in den guten Zeiten)

Jetzt will sie unbedingt ein weiteres Kind, was ich so wie unsere Beziehung läuft unverantwortlich finde. Zumal sie halt schon jetzt mit dem arbeitsvolumen überfordert ist und die meiste "Arbeit" an mir hängen bleibt.
Aber das akzeptiert sie nicht und macht jetzt richtig, richtig Druck.

Hat jemand Tipps wie man am besten damit umgeht, wenn die Partnerin einfach nicht akzeptieren will, daß man Schluss macht und nichts unversucht lässt einen umzustimmen? Kontakt komplett abzubrechen ist halt wegen unserem Sohn kaum möglich und der pure Vorsatz diesmal standhaft zu bleiben hat halt in der Vergangenheit nicht funktioniert.

Hattet ihr zwischen Trennung und Beginn der Besuche eine Zeit komplett ohne Kontakt?

Wie oft und wie lange habt ihr eure Kleinkinder besucht? Er wird noch gestillt und einschlafen ist ohne "milchi" kaum denkbar, also über Nacht kann er aktuell wohl noch nicht bei mir bleiben. Meine Partnerin meint ich solle ihn täglich besuchen, was mir sehr viel vorkommt.

Allgemein hab ich irgendwie noch keine richtige Vorstellung wie das mit der Besuchszeit dann abläuft.
Habt ihr ihn dann nur abgeholt und später wieder hin gebracht oder auch zeit mit ihm in seiner/ihrer Wohnung verbracht? Was ist dann mit der Ex während dessen?
Da seh ich in meinem Fall schon die Gefahr, das sie sich wieder ein schmeichelt und versucht mich zurück zu gewinnen.

Vielen für eure Hilfe

Gruß

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Hallo,

wegen Umgang. Ein Kind in dem Alter kannst du morgens abholen und abends zurückbringen. Vorzugsweise an jedem Wochenende einen ganzen Tag.

Unter der Woche solltest du an etwa 2 Nachmittagen Zeit mit dem Kind verbringen. Zb Holst du es von der Kita ab und bringst es abends zur Mutter. Du kannst die Zeit mit der Mutter also durchaus gering halten.

Deinen Wunsch, den Kontakt zur Mutter erstmal auszusetzen, ist völlig nachvollziehbar. Tut ja auch beiden Seiten gut, wenn man den anderen nicht ständig sehen muss. Ist natürlich unter den Umständen schwierig. Falls das Kind noch nicht in der Kita ist, ist es noch schwerer. Übergabe über eine dritte Person mutet etwas übertrieben an. Aber kurz abholen und zurück bringen geht ja vielleicht, wenn du gar nicht erst mit rein kommst.

Irgendwann könnt Ihr dann hoffentlich und im besten Fall als Freunde miteinander umgehen, bei denen es einfach nicht sein sollte, die aber gemeinsam etwas Großartiges geschaffen haben.

Und je jünger das Kind, umso weniger leidet es unter einer Trennung, weil es die noch gar nicht versteht.

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Cahdi schrieb:
Irgendwann könnt Ihr dann hoffentlich und im besten Fall als Freunde miteinander umgehen, bei denen es einfach nicht sein sollte, die aber gemeinsam etwas Großartiges geschaffen haben.


Ich ziteere das, weil man nur ein Herzchen geben darf.
Volle Zustimmung und von meiner Seite dem Kind und den beiden den Wunsch, Kraft und Integrität zu haben, das durchzuziehen.

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Ich antworte mal nur auf einen Punkt:

Hattet ihr zwischen Trennung und Beginn der Besuche eine Zeit komplett ohne Kontakt?


Das sollte so kurz wie möglich sein. Vor allem bei kleineren Kindern.
Für meine Kids habe ich schon vor dem Auszug meiner Ex geklärt, dass sie im Wochenweisen Wechsel bei mir sind und sie waren dann halt nach 6 Tagen mit der Ex wieder für 8 Tage bei mir. So eine längere Auszeit im Umgang kann nach hinten los gehen, wenn es Streit um den Umgang gibt. Wenn dir die Beziehung zum Kind wichtig ist, also dass das Kind dich in seinem Leben und du das Kind in deinem hast, würde ich Umgang als oberste Priorität ansehen und den auch umgehend regeln.

Du solltest das Gefühlschaos mit der Ex auf der Paarebene für dich klären. Falls es hilft: Sobald du gedanklich aufgeräumt bist und auch dein Leben wieder sortiert hast finden sich Kontakte zu anderen Menschen, u.a. über das Kind zu anderen Vätern / Müttern aber auch zu Frauen, die an dir Interesse haben.

Ich sehe viele Ängste bei dir. Du kannst vorschlagen, dass ihr das vertraglich regelt (Notar!). U.a. Eckpunkte zum Umgang, künftigen Lebensmittelpunkt des Kindes, Wird Unterhalt durch Betreuung des Kindes oder als Geldzahlung geleistet und wer leistet was in welchem Umfang. Manches kann ja erst einmal so umstritten sein, dass ihr nicht zur Klärung kommt, geht sie darauf aber nicht ein, dann spielt sie entweder mit Deinen Sorgen und Ängsten oder plant schon Züge im Voraus.


Zweites Kind? Finger weg von so etwas in so einer angespannten Situation. Mehr Stress hat noch nie für eine harmonischere Beziehung gesorgt.
Wenn sich die Grundstimmung nicht in moderierten Gesprächen bereinigen lässt, ist das keine Umgebung für Deinen Nachwuchst - weder für das Kind, was schon vorhanden ist noch für weitere Kinder. Aber hast Du auch wirklich alles für den Erhalt der Beziehung getan? Was kannst du tun, was sie? Was sind die vermeintlichen Probleme und sind darunter die eigentlichen Probleme, die aber vielleicht sogar lösbar sind?

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Das Modell mit dem wöchentlichen Wechsel hatte ich noch gar nicht so auf dem Schirm.
Aber ich vermute, da wird sie niemals zustimmen.
Denke es läuft wohl darauf hinaus das sie die Wohnung behält und der Kleine dort seinen Lebensmittelpunkt hat und ich an 2-3 Abenden die Woche was mit ihm unternehme bzw ihn übers Wochenende nehme wenn er abgestillt ist.

Moderierte Gespräche oder Paartherapie hatten wir noch nicht. Sowas wäre vielleicht noch ein letzter Versuch. Hatte das mal vorgeschlagen aber sie ist da sehr skeptisch und ich weiß auch nicht so recht was mich da erwartet.
Sie ist halt auch so extrem unreflektiert und hat keine Ahnung warum sie manchmal so unfair und aggressiv reagiert. Sie sagt dann einfach "das bin dann nicht ich" und damit hat sich die Sache für sie erledigt.

Falls euch meine Probleme mit ihr interessieren:

Sie ist sehr unselbständig und delegiert lieber als was selbst zu machen und ist meist so sehr am trödeln, das sie für jede Kleinigkeit ewig braucht und ich daher einen Großteil der alltäglichen Arbeiten erledige auch wenn ich Vollzeit arbeite und sie aktuell 24x7 Zuhause ist.
Damit könnte ich sogar noch leben aber leider ist sie zudem noch sehr kleinlich und übertrieben kritisch. Sie setzt sich zwar gern ins gemachte Nest, ist dann aber nur am meckern und sich beschweren auch wenns dafür objektiv eigentlich keinen Grund gibt. Finde das so respektlos und unverschämt mich zwar alles machen zu lassen worauf sie keinen Bock hat und dann noch wegen totalen Nichtigkeiten zu meckern. ich bin eigentlich sehr entspannt aber das triggert mich total. Allgemein hat sie mir gegenüber sehr oft so einen angepissten herablassenden Tonfall drauf, was ich überhaupt nicht ab kann und zu einer negativspirale führt. Sie wird bei Stress leider auch sehr aggressiv und fies und hat keine Ahnung wieso.
Einmal im Streit Modus kennt sie überhaupt keine Grenzen mehr. Sie hat schon so viele super heftige Aktionen gebracht, darüber könnte ich ganze Bücher schreiben.
Alles schon tausend mal angesprochen aber Besserungen sind immer nur von kurzer Zeit.
Ihr Hauptproblem mit mir ist eigentlich das ich manchmal laut werde und im Streit dann auch sehr fiese Sachen sage und sie runter mach. In letzter Zeit auch das ich Dinge die sie mir sagt ignoriere. Bin es halt leid immer ihre kleinlichen Scheiß aufgedruckt zu bekommen.

Irgendwie sind wir mittlerweile wie ein altes Ehepaar das sich die meiste Zeit gegenseitig runter macht und schon aus Prinzip auf alles was der andere Sagt kontra gibt. Ich finde es einfach nur noch anstrengend mit ihr und es ist ein einziges Ertragen. Aber zu trennen schaffe ich irgendwie nicht....

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Also wenn du jetzt alles im Haushalt und vor allem vieles mit Kind machst, dokumentier das.

Es macht ja auch aus Sicht des Kindeswohls keinen sinn, wenn es bei der Mama ist, die aber als Diva nichts auf die Reihe bekommt.

Wenn du das fürs Kind ebenfalls so siehst muss du notfalls eine Langzeit-Strategie fahren.

du bekommt eine PM über die Plattform.

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Würdest DU ausziehen oder SIE?
Bei wem würde der Kleine bleiben? So wie du schreibst vermutlich bei ihr?

Ich würde mir eine Wohnung suchen und ausziehen. Gleichzeitig beim Jugendamt vorsprechen und mich dort beraten lassen bezüglich Besuchszeiten und ggf. auch Unterhalt.

Zudem würde ich mich auf keinen Fall auf Sex mit ihr einlassen.
Alles -soweit möglich- freundlich aber sachlich besprechen.

Und: du musst auf alle Fälle standhaft bleiben und nicht bei der nächstmöglichen Gelegenheit einknicken.

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Aber unbedingt vor dem Auszug den Umgang regeln.

Alternativ kannst du sie auffordern, sich eine Wohnung zu suchen und auszuziehen aber bis zu einer Umgangsregelung halt ohne das Kind und dann Umgang bei Dir haben. Also nur, sofern Du das Kind ebenfalls versorgen kannst, die Wohnung dir gehört oder du der Hauptmieter und sie auch finanzieren kannst.

Leider zählen im Familienrecht geschaffene Fakten. D.h. sinnvollerweise einigt ihr Euch darauf, dass ihr auf jeden Falle Eltern eures Kindes bleiben wollt und schaut dann ohne Rosenkrieg, wie das mit dem Kind umgesetzt wird und was aus Euch wird. Sei es eine Auszeit, oder ein Modell einer Beziehung in der ihr getrennt wohnt (falls z.B. Freiräume eines Euerer Probleme sind, dann ist das Modell eine Lösung auch für Euch).

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Ich würde ausziehen und erstmal in meinem Wohnmobil leben. Der Kleine würde dann überwiegend bei ihr bleiben.
Das mit der Beratung beim Jugendamt ist wohl ne gute Idee.

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Wie ist denn das Sorgerecht etc aufgeteilt?
Wer steht im Mietvertrag/Kaufvertrag?

Wenn Ihr zu Miete wohnt, muss sowieso der Vermieter erst einmal zustimmen, wer in der Wohnung bleiben darf, also wer aus dem Mietvertrag entlassen wird. Kann sich deine Partnerin die Wohnung leisten?
Dann solltet Ihr definitiv KEINEN Sex mehr haben, denn ansonsten hast du übermorgen das zweite Kind „an der Backe“.
Dann solltet Ihr euch auf jeden Fall schonmal räumlich trennen und euch Hilfe beim Jugendamt wegen dem Umgang holen.

Und ganz wichtig: Falle nicht auf irgendein Geschwätz rein, sondern stehe zu deiner Entscheidung und ziehe diese auch durch!

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Wir haben gemeinsames Sorgerecht.
In dem Mietvertrag stehen wir beide als Hauptmieter drin, aber denke nicht das der Vermieter da ein Problem mit hat, wenn ich ausziehe. Sie hat zwei Jahre Elternzeit genommen aber ihr Plan war eigentlich von Anfang an in der Zeit ein zweites Kind zu bekommen. Die Wohnung ist für Hamburger Verhältnisse relativ günstig aber sie hat ja momentan kein Einkommen. Da ich aber relativ gut verdiene, wird sie wohl bis er 3 Jahre alt ist auch relativ viel Unterhalt von mir bekommen. Wird finanziell schon eng aber denke das geht noch

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Rat Nummer eins mit Dringlichkeitsvermerk:
Schlafe nicht mehr mit ihr!
Auch nicht mit Kondom oder anderweitig "geschützt". Du weißt, sie will ein weiteres Kind und deine einzige Möglichkeit, das zu verhindern, ist komplette Abstinenz.
Pass da bitte gut auf.

Rat Nummer zwei:
Lass dich anwaltlich beraten bezüglich Umgang, Modelle, wie das aussehen kann und was du fordern kannst.

Rat Nummer drei:
Räumliche Trennung.

Und natürlich holst du dein Kind zum Umgang ab und bringst es dann zurück. Wenn er nur zum Einschlafen gestillt wird, ist das ja machbar. Ausserdem wird der kleine Kerl älter und wird irgendwann dann auch problemlos bei dir übernachten können.