Halbtags- oder Ganztagsgymnasium?

Hallo....

Mein Sohn geht jetzt in die 4. Klasse und bald steht die Entscheidung zu einer weiterführenden Schule an. Wir hatten letzte Woche einen Elternabend bei uns an der Schule, jetzt im November kommen die Tage der offenen Türen und dann Anfang nächsten Jahres auch die Anmeldung. Erst war ich mir wegen einer Schule (Gymnasium) ziemlich sicher, aber es ist ein Ganztagsgymnasium und ich weiss nicht, ob mein Sohn nachmittags Unterricht noch wirklich folgen kann. Er ist schon schlau, hat nur 1er und 2er auf dem Zeugnis, aber man merkt nachmittags bei den Hausaufgaben schon, dass er sich immer schlecher konzentrieren kann, wenn es mal mehr Hausaufgaben sind und diese eben länger dauern.

Mein Sohn kennt auch keinen so langen Tag. Im Kiga habe ich ihn immer um 12 Uh abgeholt, gegessen und Mittagsschlaf hat er zu Hause gemacht. Jetzt in der Grundschule ist er in der "8- 13 h Betreuung", dass heisst, dass er seine Hausaufgaben zu Hause macht und ich weiterhin das Essen koche. Bei einem Ganztagesgymnasium ist das ja ein komplett anderer Tagesablauf, da er dann ja auch deutlich länger Schule hätte...

Das andere Gymnasium bei uns im Ort wäre zwar eine Halbtagsschule, allerdings wäre die euch ein wenig weiter von unserer Wohnung entfernt und sie hat auch andere Schwerpunkte. Zwar würde uns dort auch einer zusagen, aber ich habe schon von mehreren Eltern gehört, dass dort viel mehr als in dem Ganztagsgymnasium verlangt wird und auch viel selbstständig online zu Hause gelernt werden soll.

Also was meint ihr? Halbtagsschule und zu Hause mehr selbstständiges Lernen oder besser Ganztagsschule und den längeren Tagesablauf? Vielleicht hattet ihr ja mal das selbe Problem mit der Entscheidung und könnt mir sagen, warum ihr diese oder jene Variante gewählt habt....

Danke und noch einen schönen Abend....

1

Ein ganztagsgymnasium bedeutet nicht durchgängigen Unterricht. Bei der Schule meiner Kinder bedeutet dies Hausaufgabenbetreuung, Studienzeit, gratis Nachhilfe, Sport und Billiard

2

Meine Tochter hatte in der 5. und 6. Klasse bis 16 Uhr und in der 7. Klasse bis 15 Uhr.
Jetzt in der 8. hat sie nur bis 13 Uhr.
Sie geht auf eine Gesamtschule und nachmittags fanden überwiegend AG's, Kunst, Musik usw. statt.
Da sie aber früher auch immer mittags zu Hause war, hat sie das gehasst und freut sich, heute nur noch bis mittags hinzumüssen.
Wenn Du der Meinung bist, das ist nichts für Dein Kind, dann schick ihn zu der anderen Schule. Ansonsten eben Ganztag, das musst Du ja wissen.

3

Ja, ganztags bedeutet nicht die ganze Zeit Frontalunterricht. In der Schule meiner Tochter ist da fast 1 h gemeinsames Mittagessen eingeplant, Arbeitsgemeinschaften, die jedes Kind frei wählen kann. Meine Tochter macht da Hip Hop. Dazu kommt die Tanzschule unseres Ortes extra in die Schule, kostenlos, was mich sonst monatlich 20 € kosten würde und Yogaunterricht für Kinder macht sie noch. Und eine Stunde ist Lernzeit. Das ist eine Zeit, die die Kinder individuell mit der Vor und Nachbereitung des Unterrichtsstoffs verbringen. Manche nutzen dazu z.b. eine Hausaufgabenbetreuung, andere Förderunterricht, manche bekommen Aufgaben vom Lehrer, zur individuellen Förderung. Schluss ist um 15 Uhr. Freitags 14.30 Uhr. AGs können aber darüber hinaus bis 18 Uhr angeboten werden. Nur die kann man ja frei wählen. Die Schule beginnt morgens etwas später als üblich und hat eine halbe Stunde "Ankommenszeit", in der man schon in den Klassenraum darf und sich mit seinen Freunden austauschen kann.

Die Tochter meines Mannes geht auf eine normale Schule mit Beginn um 7.30 Uhr. Sie hat dafür natürlich eher Schluss. Langweilt sich dafür aber auch manches mal und Hobbys und Hausaufgaben Betreuung müssen wir nach der Schule eher selber organisieren. Ihre Schule bietet an Nachmittagsprogramm nur Sportteams für Jungen und Mädchen-Fussball.

Stoff und Stundenanzahl sind bei beiden vergleichbar, aber dazu gibt es ja halt auch den Lehrplan.

Ich persönlich mag das Ganztageskonzept mehr. Es bietet mehr Chancengleichheit und die Möglichkeit Hobbys, Freunde und Schule gut zu verbinden, aber es steht und fällt alles sehr stark mit den Angeboten und den Ambitionen der Schule. Hier solltet ihr euch auf jeden Fall gut informieren, ob Konzept und Umsetzung ansprechend sind. Und es sollte auch ein gutes Konzept zum sozialen Miteinander geben, weil man doch oft mehr Zeit miteinander verbringt.

4

Im Enddefekt schließen beide Schulen den Tag gleich ab, in Ganztagsschulen erledigen sie ihre Haussaufgaben, Lernzeit, AG´s und Hobby mit Freunden in der Schule. Bei Halbtagsschulen müssen sie alles Zuhause erledigen und sie werden dort trotzdem auch 1-2 Nachmittagsunterrichtstage haben.
Ich persönlichen würde mich eher auf eure bevorzugten Schwerpunktsrichtungen und schulischen Inhalte/Angebote konzentrieren.

5

Meine Jungs sind auch auf einem Ganztagsgymnasium. Unterricht haben sie trotzdem nur von 08.00 - 13.00 Uhr. Nachmittags sind AGs, Hausaufgabenbetreuung für die Unterstufe, etc. - da können sie hin, müssen aber nicht.

Der riesige Vorteil ist, das die Schule personell und räumlich so ausgestattet ist, das die Kinder den ganzen Tag dort verbringen könnten. Und das die Menge der Hausaufgaben Rücksicht darauf nimmt, das die Kinder nachmittags noch AGs haben könnten.

Grüsse
BiDi

6

Für mich würde weder ein ganztageskindergarten noch eine ganztagesschule in frage kommen.
für viele Eltern vielleicht bequemer, aber ich möchte nicht, daß bei meinen Kindern jeder mittag schon durchorganisiert ist und sie praktisch immer " verplant " sind

7

Naja, aber das kommt doch auf die Schule, die Interessen, Bedürfnisse und Fähigkeiten des Kindes drauf an. Bei uns muss man z.b. keine AG machen. Man muss auch nicht Förder machen. Wenn die Kinder sich für etwas entscheiden, müssen sie selbst unterschreiben, dass sie das wirklich wollen bzw. bei Förder gibt es eine Einschätzung des Lehrers und unsere Zustimmung. An AGs haben wir bestimmt 30-40 Angebote.

Meine sind jetzt sek I da ist 15 Uhr Schluss völlig okay, finde ich. Zumal die HA dann außer Mittwoch wegen AGs fertig sind. Ein Kind das HA und Fächer selbstständig vor und nachbereitet ohne HA Betreuung wird ähnlich lange brauchen oder eben nicht die Notwendigkeit sehen sich vorzubereiten. Und dann sind die ja fertig und haben Freizeit und brauchen eben nirgendwo mehr hin, weil man die Hobbys gleich in der Schule pflegen konnte. Die Kleineren Grundschüler haben bei uns nur bis 14 Uhr verpflichtend Schule und dann kommt der Hort, wenn man möchte, aber darin eingeplant haben sie eben auch fast eine Stunde gemeinsame Mittagszeit. Und dann kann man wirklich nichts sagen.

Also so pauschal kann man das gar nicht sagen. Natürlich hat man jeden Tag ein paar mehr Zeistunden in der Schule, man kann die aber nach seinen Bedürfnissen füllen.

Also meine andere Tochter, die nicht ganztags geht, ist in sek I etwa gegen 13 Uhr zu Hause, außer an einem Tag und dann kommen die HA und das Lernen und sie hat kein Mittag in der Schule gegessen. Das will sie nicht, weil sie dann da bleiben müsste und die meisten aus der Klasse aber nach Hause gehen. Sie geht also zu Verwandten Mittag essen und macht dann ihren Kram. Letzten Endes kommt es dann fast aufs selbe bei raus.

8

Sorry, aber du hast keine Ahnung.
Kennst du Schulen mit dem Konzept ?

Mein Kind (7. Klasse) hat an 4 Tagen bis 15.00 Uhr Unterricht (zu Hause um 15.45 Uhr), keine Hausaufgaben sondern Lernzeit in der Schule mit den Fachkräften.
1 Stunde Mittagspause mit super Essensangebot und anschließend Bewegungsangeboten. Anschließend noch 7 und 8 Stunde Unterricht (keine AG)

Manche Freunde auf Halbtagsschulen können oft gar keine Verabredungen/Hobbies mehr machen, da sie 2-3 Stunden an den HA sitzen. Da hilft es nichts das sie Mittags bei Mutti am Tisch sitzen.

Meiner hat seine Hobbies und Zeit für Verabredungen, da er zu 95 % nur die Tasche neu packt und evtl. noch mal in die Mappen für den nächsten Tag schaut.
Lernen lasse ich mal außen vor, das müssen die anderen auch.

Ab 16.00 Uhr hat er Freizeit.

weitere Kommentare laden
9

hallo,

vonwelchen ganztagszeiten rden wir denn hier?

mein sohn geht auf eine ganztagsschule und hat 15.10 schulschluss. es gibt sehr wenig hausaufgaben und in der shcule findet viel soziales leben statt. er fühlt sich sehr wohl.

aber es gibt ja auch noch ganz andere modelle, wo kinder bis 17.00 in der schule sind. das würde für mich nicht in frage kommen.

vg

10

Hallo!

Meine Kinder gehen in eine Ganztagesschule, da ich und mein Mann VZ arbeiten. Wie hier aber schon erwähnt wurde, heißt das ja nicht, dass sie auch wirklich bis 17h Unterricht haben.

Je nach Schulstufe geht der normale Lehrunterricht nur bis 13h oder 14h. Danach beginnt die Nachmittagsbetreuung. Zuerst wird Mittag gegessen, dann entweder kurz im Garten gespielt oder gleich mit der HÜ begonnen. Dabei stehen den Kindern natürlich ausgebildete Pädagogen zur Verfügung, die ihnen mit Aufgaben helfen. Am Nachmittag finden auch sämtliche freiwilligen Kurse statt. Zum Beispiel Judo, Ballett, Klavier, Gitarre, EDV, etc. Sobald HÜs und optionale Kurse fertig sind, können die Kinder gemeinsam basteln oder spielen. Finde ich besonders wichtig, um soziale Kompetenzen zu fördern und Freundschaften zu entwickeln.

Für Zuhause sind dann in der Regel keine HÜs mehr offen. Ich kontrolliere nur mehr alles, was meine Kinder gemacht haben. Aber sonst ist der ganz Abend nur mehr für die Familie da und wir können alle gemeinsam entspannen. :D

11

Hallo,

Ganztagesschule bedeutet ja nicht, dass es mehr Schulstunden gibt als in der Halbtagesschule. Die Stundenanzahl für die Klassenstufen sind im Schulgesetz eines jeden Landes geregelt. Dein Sohn hätte also in der Ganztagesschule genauso viele Unterrichtsstunden wie auf jedem anderen Gymnasium in euerm Bundesland. Ich würde die Ganztagesschule favorisieren. Hausaufgaben, Unterrichtsvorbereitung oder -nachbereitung klappen da besser als daheim. Meist gibt es AGs und auch die Pausenzeiten sind länger. Hätte ich hier die Möglichkeit, meine Kinder auf die Ganztagesschule zu schicken, würde ich es tun.

LG
Michaela