Medikamente bei ADHS Kindern?

Hey,

das Kind eines guten Freundes von mir hat ADHS. Für die Diagnose waren sie für ein paar Wochen in einem Institut und haben Test machen lassen.
Er hatte in der Schule immer wieder Probleme mit der Konzentration. Nun soll er Medikamente nehmen. Ist das normal, dass ADHS Kinder einfach auf Medikamente eingestellt werden? Kann man da nicht mit alternativer Medizin arbeiten?

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Hallo!
Mein Sohn (14) hat ADS. Ich habe jahrelang gedacht, er/wir schaffen das auch so und wollte auf keinen Fall Medikamente. Wir waren also beim Psychiater, Psychologen, Ergo, Konzentrationstraining, Verhaltenstherapie, Homoöpathin, Kinesiologin, und wahrscheinlich hab ich jetzt auch noch eine Station vergessen, jedenfalls war es ein ewiges Rumgeziehe mit viel Aufwand und vielen Ideen/Konzepten, die wir dann versucht haben, jeweils im Familienalltag umzusetzen. Erfolg brachte es keinen. Eigentlich nur Frustration und noch mehr Verzweiflung und Resignation, bei ihm wie bei uns. Letztendlich sind wir dann mit einigen Jahren Verzögerung doch bei Medikamanten angelangt und haben uns geärgert, warum wir unser Kind so lange "gequält" haben.
Es würde sagen, es hängt vom Schweregrad der Störung und auch etwas vom Charakter des Kindes ab. Mit manchen Techniken lassen sich die Probleme bei leichteren Formen kompensieren, aber da es sich um eine Stoffwechselstörung im Gehirn handelt, eben auch nicht durch solche Methoden heilen. Sollte eins meiner anderen Kinder auch betroffen sein, würde ich mit Sicherheit als erstes auch wieder versuchen, es mit irgendwelchen alternativen Methoden in den Griff zu bekommen. Aber ich würde mich nicht von vorne rein so gegen die Medis sperren, wie ich es beim Großen gemacht habe, sondern offen dafür sein, sobald ich merke, alles andere fruchtet nicht.
Im Übrigen ist es manchmal wirklich schlimm, was man sich als Eltern anhören muss, wenn man seinem Kind bei ADS/ADHS mit Medikamenten hilft.
LG, Sunni

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Alternative Medizin gibt es nicht. Es gibt nur Medizin oder Quacksalberei.

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Das ist nicht richtig. Mein Mittlerer hat(te) auch ADS und er hat es mit dem Marburger Konzentrationstraining in den Griff bekommen. Jetzt ist er fast 14 und kann sich so gut konzentrieren wie jeder andere auch.
In der Grundschule sah das noch ganz anders aus.

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MKT ist eine kognitiv-verhaltenstherapeutische Behandlung und damit Teil der Medizin.

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Hallo

Die alternativen Behandlungsmethoden scheinen sehr begrenzt zu sein. Es handelt sich um eine Stoffwechselstörung im Hirn. Je nach Ausprägung kommt man auch ohne Medikamente zurecht. Ist jemand stark betroffen, helfen die Mittel enorm. Wir haben bei unserem Sohn Ergotherapie, Konzentrationstrainig und solche Dinge ausprobiert. Ohne messbaren Erfolg. Er ist schlicht nicht in der Lage seine Konzentration willentlich auf langweiligen Dingen zu halten. Egal wie motiviert er ist. Er strengt sich viel mehr an, als andere Kinder für ein mitunter schlechteres Ergebnis. So langsam beginnt er darunter zu leiden, daher haben wir nun eine Beratung und würden ihm gerne diese effektive Hilfe angedeihen lassen.

https://m.urbia.de/club/adhs+ads Das ist ein Club hier bei urbia, in dem man sich austauschen kann.

LG

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ICh kann dir sagen nicht alles ist wie es aussieht. ich hab auch einen ADHSler daheim und mein Sohn hat dazu noch Autismus. Bei manchen mag es ohne Medis gehen aber das gilt nicht pauschal für jeden.

Ela

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Hallo, es ist eine Stoffwechselstörung genau wie Diabetes. Je nach schwere einer Stoffwechselstörung brauchen die Betroffenen Medikamente.
Zusätzliche Therapien können manchmal die Höhe der Medikamente senken.

Gruß Sol

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Hey,

ich kann nur von meiner persönlichen Erfahrung sprechen, aber wie gewöhnlich ist jedes Kind anders und man kann keine Pauschalaussagen machen.

Mein Sohn ist jetzt 10 Jahren, vor 4 Jahren bekam er die Diagnose ADHS. Er nimmt jetzt seit einem Jahr Ritalin. Ihm hat es sehr gut geholfen, denn ohne das Medikament musste er Schule wechseln. Ihn wollten sie sogar in die Förderschule geben...

Jedenfalls ist er jetzt auf der Realschule und nimmt seit 1 Monat kein Ritalin mehr, weil er selbst an sich arbeiten möchte. Bin sehr stolz auf ihn!!
Wir überlegen aber, ob wir es mit dem homöopathischen Fertigpräparat Zappelin© probieren sollen.
Habe davon hier gelesen und da man es ganz einfach rezeptfrei in der Apotheke kaufen kann, werden wir es im Sommer wahrscheinlich nehmen: https://www.gesundheitswissen.de/neurologie/adhs/

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Homöopathie ist esoterischer Unfug

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Ich bin durchaus offen gegenüber anderen Methoden. Aber das Geld kannst du sparen. Und wenn du den Placebo-Effekt nutzen möchtest, kauf Haushaltszucker und lös ein paar Körner in Wasser auf, kommt aufs Gleiche raus.
Mein Lieblingsspruch ist im Alltag ja immer: aber die Pharmaindustrie... Klar, Globuli werden von völlig altruistischen Menschen hergestellt und an alle Bedürftigen verschenkt.

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Hallo!

Irgendwie schmeißt Du Sachen durcheinander. Auch Schulmedizin kennt an sich Therapieformen ohne Medikamente, aber die werden eben dort eingesetzt wo sie "ausreichend" sind für einen Behandlungserfolg. Und wo das nicht gegeben ist, ist man froh wirksame Medikamente zu haben ….

LG, I.

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" Nun soll er Medikamente nehmen. Ist das normal, dass ADHS Kinder einfach auf Medikamente eingestellt werden? Kann man da nicht mit alternativer Medizin arbeiten? "

Ist es normal, dass Menschen mit Fehlsichtigkeit auf eine Brillenstärke eingestellt werden?

Ist es normal, dass Menschen mit Diabetis auf Insulin eingestellt werden?

Ist es normal, dass Menschen mit Schilddrüsenproblemen auf Medikamente eingestellt werden?


Wenn die Diagnose stimmt und die Testungen ordentlich durchgeführt wurden, sowie eine gute Aufklärung des Arztes stattgefunden hat,
dann ist es super, dass dem Kind geholfen wird!

Auf Medikamente einstellen, heißt in meinem Wortschatz: behutsam vorgehen.
Prüfen, welches Präparat und welche Dosierung sinnvoll ist. Umstellen, reduzieren, erhöhen, wenn Bedarf besteht.

Beobachten, nachtesten, Gespräche führen, fortlaufende Termine zur Kontrolle, ob die Einstellungen passend sind.




Ungünstig finde ich, wenn Medikamente ohne Untersuchungen verschrieben werden.

Das ging mir in den letzten Monaten so. Ärzte boten mir Zeug an, ohne Blut abnehmen zu wollen. Das Zeug habe ich nicht genommen.

Jetzt, da ich weiß, was ich habe, bin ich auch bereit - das passende zu nehmen.
Eisentropfen z.B.


ADHS habe ich selbst. Medikation hilft mir sehr. Ebenso wie mir eine gut passende Brille das Leben erleichtert.
Entschieden habe ich mich dafür, weil die Einstellung mit Begleittherapie und hervorragender Aufklärung statt gefunden hat.

Ich könnte es auch weglassen. Nur geht es mir dann schlechter. Freunde stehen zu dem, was ich tue, wie ich es tue: weil ICH damit leben muss und weil es MIR damit besser geht.
Ebenso haben sie mich unterstützt, als ich Medikamente "Zeug" verschrieben bekommen habe, ohne Aufklärung und ohne Untersuchung, als ich es nicht genommen habe. Dabei waren verschiedene Pillen, Vitaminpräparate in teurer Version, Erkältungsmittel ohne Erkältung .... nehmen Sie mal, irgendwas wird schon helfen. :-[:-[

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Für meinen Sohn (ADS) waren die Medis ein Segen.

Damit allein ist es aber nicht getan.
Er bekam bereits zweimal Marburger Konzentrationstrainig, geht einmal die Woche zur Ergo, es gibt regelmäßige Kontrollgespräche, seine Blutwerte werden 2x im Jahr überprüft und wir bekamen ein Elterntrainig.

1x im Jahr wird ein Auslassversuch gemacht, bisher geht es noch nicht ohne.