Wie selbständig sind (eure)15-jährigen ?

Hallo zusammen,

Ich bin Mutter eines 15-jährigen Jungen und einer 4 Monate alten Tochter.

Mein Sohn wurde immer sehr verwöhnt und ich habe ihm auch oft den Ar... nachgetragen. Trotzdem ist aus ihm ein vernünftiger junger Mann geworden, der weiss was er will, sich sehr ernsthaft auf die Oberstufe vorbereitet und ein toller Kerl ist. Er macht was die Schule angeht alles alleine und mittlerweile steht er morgens selbständig auf, während ich meistens mit der kleinen noch schlafe, fährt mit dem Bus zur Schule usw.

Ich habe oft ein schlechtes gewissen, weil ich nicht mit ihm zusammen aufstehe und frühstücke wie früher aber die Nächte sind gerade etwas kurz und wenn er morgens losgeht, schläft die Kleine und würde sofort wachwerden wenn ich aufstünde.

Auch abends ist es aktuell ein wenig anstrengend, wie das halt so ist mit baby. Sie ist dann oft überreizt und schreit und ich lege mich dann mit ihr hin.

Da ich voll stille, kann leider auch mein Partner nicht allzuviel übernehmen, sie braucht halt noch viel Mama.

Ich habe nicht das Gefühl dass er sich vernachlässigt fühlt oä aber das schlechte gewissen ist trotzdem da.

Lasse ich ihn zu viel hängen wenn er morgens alleine aufsteht, sich fertig macht usw oder ist das vielleicht sogar recht normal?

Wie läuft das bei euch ?

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Hallo,
Mein Kind sagte mir mit 15 das ich morgens ihm fehle nach der Schule ist es egal.
Ich mußte aber Berufsbedingt jede zweite Woche vor ihm los, so morgens um 4.00 Uhr.

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Meine Tochter wird noch von mir geweckt. Mehr eigentlich nicht, ich mache ihr weder Frühstück noch Pausenbrot, aber ich bin da. Es gibt auch noch zwei jüngere Geschwister. Daher muss sie sehr selbstständig sein.

Dafür bin ich abends ganz zeitig im Bett. Lange vor ihr. Da hat sie nichts von mir. Vielleicht bist du länger wach als ich.

Ich muss arbeiten. Da geht viel Zeit drauf. Oft muss meine Tochter kochen und sich um die jüngeren Geschwister kümmern (gerade in der aktuellen Zeit), wenn es auf der Arbeit mal wieder länger dauert. Du bist vermutlich in Elternzeit und bist häufiger zu Hause.

Vermutlich würde ich an deiner Stelle aufstehen und lieber dann nochmal schlafen, wenn die Kleine am Vormittag schläft. Kürze lieber den Haushalt, der kann warten.

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Frag ihn doch selbst?
Spontan würde ich eher sagen, in dem Alter ist er froh, ein bisschen mehr Ruhe vor dem Eltern zu haben. Musst nur aufpassen, dass du nicht irgendwelche Dinge nicht mitkriegst, die problematisch sein könnten (heimlich Alkohol trinken mit Freunden, zu viel und die falschen Computerspiele etc.), aber so wie es sich anhört kannst du ja trotzdem gut auf ihn achten.
Ich hätte mich in dem Alter auf jeden Fall gefreut auf Augenhöhe nach meiner Meinung gefragt zu werden und wenn ihr zusammen was ausmacht seid ihr auf jeden Fall beide zufrieden und beruhigt.

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Ich würde ihn auch fragen. Vielleicht hätte er dich morgens gerne zum quatschen, vielleicht nicht. Ich hatte meine Eltern immer morgens bei mir, und fand das toll. Aber da ist ja jeder anders. Hast du überhaupt noch Zeit für ihn?

Meine Älteste ist jünger, fast 12, also noch nicht soooo weit in der Pubertät wie deiner. Daher kann ich da nicht mitreden.

Meine Kinder sind allerdings alle näher aneinander... Als meine Älteste noch keine 4 war, mein Mittlerer knapp 2 kam die Kleinste. Ich musste aufstehen und in den Kindergarten, ich musste die Kleine wecken, wenn der Kindergarten vorbei ist, ich musste sie wecken, wenn wieder tanzen der Großen war usw.
Daher würde ich die Zeit morgens nutzen, egal wie die Nacht war.

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Hallo :)
Mein Großer ist 15, seine jüngeren Geschwister sind 10 und 3. Ich wecke ihn morgens, muss ja seinen kleinen Bruder auch wecken. Dann fährt er mit dem Bus zur Schule.
Sonst ist er sehr selbstständig, das kam aber erst seit kurzem und ich bin echt froh darüber. Alles, was die Schule betrifft, macht er allein und schreibt, im Vergleich zu den vorigen Jahren, gute Noten.
Die beiden Großen mussten wegen ihrer kleinen Schwester aber kaum zurückstecken - sie hat als Baby echt viel geschlafen 😄 auch jetzt noch.
Wenn dein Großer glücklich ist, wird das schon so passen. Ich bin in dem Alter auch allein aufgestanden, meine Eltern waren oft gar nicht zu Hause. Für mich war das gut so. Das war das Alter, wo ich gern etwas Abstand hatte 😬

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Ich bin jetzt 24, ähnliche Konstellation wie bei euch, nur das meine Schwester auf Die Welt kam als ich grade 16 war, 5 Tage nach meinem Geburtstag. Meine Mutter war trotzdem immer für mich da, auch wenn sie morgens nicht mit mir wach war oder abends sich mit der kleinen hingelegt hat. Ich bin aber auch mit 16,5 Jahren mit meinem jetzigen Mann zusammengezogen.

Vernachlässigt hätte ich mich nur gefühlt, wenn meine Mutter mich vollends im Stich gelassen hätte, sprich gar keine Zeit mehr für mich gehabt hätte um zum Beispiel mal zum Kaffee zu kommen oder zu quatschen. Ich denke deinem Sohn geht es ähnlich. Und du hast ja trotzdem Zeit mit ihm, nur weil ihr den Morgen und den Abend nicht zusammen habt heißt das ja nicht, dass du gar keine Zeit mehr für ihn hast.

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Ich denke, das kommt total auf den jeweiligen Typen an. Unser Großer wird bald 15 und ist auch selbstständig. Dennoch legt er viel Wert darauf, dass er morgens von uns geweckt wird, abends zumindest kurz in sein Zimmer geschaut und Gute Nacht gewünscht wird etc... Ich finde, das sind nur Kleinigkeiten, die aber zeigen, dass man den anderen schätzt. Ich kann also Deine Gedanken nachvollziehen, vorallem, da Du ja schreibst, dass er sonst sehr verwöhnt wurde. Auf der anderen Seite ist er aber auch alt genug, ihm klar zu machen, dass das in der Früh eine besonders doofe Situation gerade ist. Schau halt, dass er dafür wann anders genug Aufmerksamkeit bekommt.

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Mein Sohn ist 13 und war logischerweise letztes Jahr, als das ganze Homeschooling anfing, erst gerade 12. Wir mussten arbeiten, er war die ganze Zeit alleine zuhause. Das hat wunderbar geklappt, er hat es sehr genossen. Natürlich habe ich ihm dann etwas vorbereitet, mal was zum Naschen hingestellt oder so..... aber prinzipiell war er meist einen halben Tag alleine, während mein Mann und ich versucht haben, die Arbeit so zu legen, daß einer so früh anfangen kann, daß ab 14 Uhr jemand zuhause ist. Er hat meist so ein bis zweimal angerufen während des Vormittags, aber das Alleinesein und seine Selbständigkeit hat er wirklich genossen.

Auch jetzt - er ist jetzt 13 - steht er alleine auf, macht sich seinen Tee, geht alleine zur Schule. Frühstück bereite ich ihm vor. Wenn ich da bin, weil ich mal später anfange, ist er genervt - das Pubertier möchte nicht dauernd Mama um sich rum haben.
Vielleicht ist es Typsache - ich war als Kind auch so. Wenn alle aus dem Haus waren, war ich glücklich.

Dein Sohn ist 15, da gehen andere schon in die Lehre. Mach dir keine Sorgen, du vernachlässigst ihn nicht - das ist absolut normal !!!

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Was sagt er denn, wenn Du ihn fragst? Jedes Kind ist anders. Wo sich die einen vernachlässigt fühlen, sind andere froh, wenn sie morgens ihre Ruhe haben;-)
Ich würde an Deiner Stelle allerdings schon aufpassen, dass ich den Anschluss ans Kind nicht verliere. Überlege bitte mal, was Du überhaupt noch mit ihm alleine machst? Gemeinsames Essen? Mal einen Eisbecher mit ihm essen gehen?
Ein Baby darf nicht so im Vordergrund stehen, dass für ihn garkeine Zeit mehr ist.
Bitte red mit ihm. Meine 14jährige Enkelin äußert auch klar, was sie will ;-)
LG Moni